Sonntag, 29. November 2015

Ein rabenschwarzer Tag

Obwohl heute der 1. Advent ist, steht dieser Tag unter keinem guten Stern für uns.

Heute, gegen 11 Uhr morgens ist unser geliebter Kater Speedy eingeschlafen.



Alles begann damit, das er immer mehr abmagerte. Es geschah zunächst schleichend, sodass wir es erst garnicht wirklich bemerkten, denn er verhielt sich normal. Dann aber ging es immer rapider. Er schlief viel, lief nur noch wenig herum und fraß auch nichts mehr. Daraufhin bin ich mit ihm gleich am Mittwoch zu einer Tierärztin in unserem Ort gefahren. Sie untersuchte ihn und meinte, das er ganz blass wäre, also die Schleimhäute gelblich sind und auch das sie einen Tumor fühlte. Da sie nicht die nötige Kapazität hatte, verwies sie mich dann an einen Kollegen weiter, der auch eine Klinik hat.

Schon am nächsten Tag durfte ich mit Speedy kommen.

Zuerst wurde er wieder gründlich untersucht, ihm wurden Medikamente verabreicht, Blut abgenommen und dann wurde er geröntgt. Dies geschah noch ohne Narkose, da Speedy sowieso schon total kraftlos war. Auf dem Röntgenbild war kein Tumor zu erkennen, was mich zunächst etwas aufatmen ließ, dafür sah man aber, das der Dünndarm verstopft war. 

Der Arzt entschied Speedy sofort zu operieren und die Verstopfung zu entfernen. Also wurde unser Katerchen in Narkose gelegt. Der Doc konnte die Verstopfung zum Glück mit den Fingern lösen (den Fremdkörper zerkleinern und weiter schieben), und musste ihm nicht auch noch den Darm dafür öffnen. Was ihm aber weiterhin Sorgen bereitete, war die Blässe. Ich bekam auch Medikamente für zu Hause mit, die ich ihm dann 10 Tage lang verabreichen sollte, bis ich zum Fäden ziehen wieder zum Doc musste.

Da ich den Kurzen noch im Kindergarten hatte und ich es definitiv nicht schaffen würde, ihn pünktlich abzuholen, rief ich dort an und bat darum ihn ausnahmsweise mal länger dalassen zu dürfen. In der Regel hole ich ihn halb drei ab, aber durch die OP würde es länger dauern, ehe ich zu Hause bin. Ich hatte gleich die Leiterin an der Strippe, die mir ihr OK gab. Wenigstes war das geklärt.

Zu Hause angekommen, schlief Speedy natürlich erstmal noch eine ganze Weile. Als er am Abend langsam wieder zu sich kam, hatte ich die Hoffnung, das er aufs Katzenklo geht und den Fremdkörper ausschied, was aber leider auch am Folgetag nicht passierte. Er pieselte nur, trank wenig und fraß immernoch nicht. 

Ich rief den Tierarzt an und er meinte ich soll nochmal vorbei kommen. Wieder wurde er untersucht und es wurde ihm etwas gespritzt, was wie eine Art Tropf funktionierte. An der Einstichstelle bildet sich eine Beule und der Körper nimmt sich nach und nach das, was er braucht. Die Blutergebnisse waren zu dem Zeitpukt leider noch nicht da. Wieder zu Hause angekommen hofften wir, das es nun endlich wieder besser wird.

Am späten Samstagnachmittag kam dann der Anruf vom Tierarzt, das Speedy an akutem Nierenversagen litt. Er zeriss mir das Herz. Somit wäre der nächste Schritt gewesen, ihn gleich am Montag einschläfern zu lassen.

Die Tierärztin bei uns im Ort wurde per Mail darüber informiert. Mit einer Freundin hatte ich ausgemacht, das sie mich dann am Montag zu der Ärztin fährt und wir Speedy danach in ihrem Garten beerdigen können

Schon seit dem ersten Arztebesuch in der Klinik hatte ich an Speedys Schlafplätzen Einmal-Wickelunterlagen ausgelegt, damit er nicht alles vollpinkelt. Nach dem Aufwachen aus der Narkose, hatte er schon zweimal auf den Teppich gemacht, was ich aber gleich mitbekam und somit auch sofort reinigen konnte. Es hatte sich bewährt, denn so brauchte ich jeweils nur die Unterlagen zu wechseln.


Die Nacht verlief sehr unruhig, da Speedy mal bei mir im Bett am Kopfende und mal am Fußsende schlafen wollte. Ich war also dauernd wach, um die Unterlagen zurecht zu rücken. Damit er gut neben mir liegen konnte, hatte ich die Idee, einen großen Karton, der die Höhe des Bettes hatte, neben mein Bett zu stellen, darauf zwei Unterlagen zu platzieren und dann darauf die Katze. Es hat gut funktioniert. Nur konnte ich mich nicht von Speedy wegdrehen, weil er dann sofort mauzte. Ich streichelte ihn, solange ich konnte. So bekam ich auch mit, das er komisch atmete. Irgendwann schlief ich dann doch ein.

Am Morgen hatte er sich ins Katzenkörbchen geschleppt. Ich war gerade nicht in der Wohnstube, als der Große mich rief. Speedy lag nun neben dem Körbchen und seine Gleidmaßen sahen komisch verkrampft aus. Es war auch keine Atmung mehr zu erkennen. Ich streichelte ihn und legte mein Ohr auf seine Brust, aber da war nichts mehr. Sein kleines Herz hatte aufgehört zu schlagen.
                                             
Ich legte ihn auf ein Handtuch, brachte seinen Körper wieder in eine normale Position und dann verabschiedeten wir uns alle von ihm.

Machs gut geliebter Speedy. 5 Jahre hast du unser Leben begleitet und bereichert. Wir werden dich sehr vermissen und hoffen, da wo du jetzt bist, geht es dir besser und das du keine Schmerzen hast.
Ich legte ihn in die Transportbox und mein Schatz brachte sie dann in den Keller, das wir sie nicht dauernd sehen mussten. Es war auch so schon schlimm genug. Wir weinten und erinnerten uns an die schöne Zeit, die wir mit ihm hatten.

Am Abend habe ich mit dem Großen noch ein paar Sachen zusammengetragen, die wir Speedy mit ins Grab geben wollten.

Lukas hatte extra ein Bild gemalt:

Ich schrieb noch ein paar Worte dazu:

 Zusammen mit dem Brief, wird neben dem Teddy auch ein Foto von uns Speedy auf seiner letzten Reise begleiten:

 Wie sein Bruder es verkraftet, das wird sich noch herausstellen. Auffälig war jedenfalls, das Rocky in den letzten Tagen immer so eine Art Sicherheitsabstand von Speedy gehalten hat. Sonst haben die beiden auch mal zusammen im Körbchen geschlafen, aber nun war Rocky immer mindesten einen halben Meter von Speedy entfernt. Wir denken, er hat es bereits gespürt. Verabschieden wollte er sich auch nicht.

Auch wenn es viel zu Lesen gab und es einige vielleicht nicht verstehen, es hat gut getan, mir das von der Seele zu schreiben. So haben wir außerdem auch eine weitere Erinnerung an ein geliebtes Familienmitglied, denn das war er für uns ud nicht einfach nur ein Haustier.

Seid trotz allem lieb gegrüßt.

Bis bald,

eure Kathleen

2 Kommentare :

  1. Bei Dir krank zu sein, muss tröstlich sein, denn Du hast Dich ja rührend gekümmert um den kleinen Gesellen. Deine Traurigkeit berührt sicher viele Deiner Leserinnen, die ähnliche Abschiede erlebt haben. Sei bedankt, dass Du uns das mitgeteilt hast!
    Lieben Gruß von Annelotte

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    1. Ich Danke dir für dein lieben Worte. Es tut immernoch sehr weh. Schon meine erste Katze musste mit 13 Jahren eingeschläfert werden, weil sie Krebsgeschwüre hatte und diese nach einer zunächst erfolgreichen OP innerhalb von 2 Monaten wieder kamen. Damsl war es besonders schlimm, weil wir ja nur die ein Katze hatten und dann keiner mehr zu Hause auf einen wartete.

      Da wir jetzt wenigstens noch Rocky haben, ist es etwas besser erträglich. Und er hat den Verlust seines Burder bis jetzt auch gut gemeistert. Er ist nun noch verschmuster, was und ja auch nicht unrecht ist.

      Da für mich Haustiere von Anfang an zur Familie gehören, und somit auch ein vollwertiges Mitglied sind, ob nun Hamster, Zwerghase oder eben auch die Fellnasen - wir versuchen unser bestmöglichstes um den Tierchen das Leben so schön wie möglich zu machen.

      Ich finde wenn man sich nicht richtig kümmern kann oder will, dann soll man sich eben auch kein Haustier anschaffen. Denn das bedeutet immer zusätliche Arbeit, mal mehr mal weniger.

      Und nur um damit z.B. ein Hund in den Garten macht, wenn er mal Groß muss, dann brauche ich mir keinen anschaffen, wenn ich ihm nicht den benötigten Auslauf bieten kann. Das hab ich neulich erst wieder im TV gesehn. (Frauentausch, beim durchzappen) 4 große Hunde (oder noch mehr glaub ich) und die machten nur in den Garten, brrrrrrr. Das Herrchen konnte aufgrund einer Erkrankung nicht lange Stehen und Gehen und die Frau hatte seit einer Weile wieder Arbeit und konnte dementsprechend auch nicht regelmäßig mit ihnen raus. Da musste erst die Tauschmama kommen und den Mann in den Rollstuhl verfrachten, sodass es zwei Hunde vorne und sie zwei Hunde hinten nehmen konnte. Und siehe da, dem Kerl hat es sogar Spaß gemacht. Hätten die ja mal von selber drauf kommen können, aber dann hätte man ja vor die Tür gemusst. Die Krönung war, das einer der Hunde in die Stube aufs Laminat gepinkelt hat, weil es draußen regnete und er keinen Regen mag. Alles gewöhnungssache wenn du mich fragst. Zum Glück geht vom Laminat ja wegzuwischen. Trotzdem brrrrrr. Hab dann ach gleich weiter geschaltet.

      Sei ganz lieb gegrüßt und gedrückt.

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